

Mantel, Dornenkrone und Stock: Das Zitat entstammt einer Szene der Passionsgeschichte der Evangelien, die als Geißelung und Verspottung überschrieben ist. Nach heutigem Sprachgebrauch würden wir von einer Folterszene sprechen.
Heutzutage ist Folter grundsätzlich verboten – und zwar weltweit in völkerrechtlich verbindlicher Form. Auch wenn nationale Gesetze unterschiedlich streng sind, gilt das Verbot der Folter durch internationale Verträge als eine zwingende Norm, die nicht außer Kraft gesetzt werden darf. Es gibt keine Ausnahmen, auch in Kriegszeiten, bei Terrorismusbekämpfung oder „Notstandssituationen“ darf Folter nicht angewendet werden.
Dennoch findet sie Tag für Tag statt.
Die ausgestellte Figur des Schmerzensmannes aus Lindenholz wurde während des Katholikentages in Münster vom Unterammergauer Schnitzer Ernst Franz geschaffen. Die Verbindung zwischen der bekannten Sequenz der Passion und der heutigen Folterpraxis stellen die mit der Figur verbundenen Kabel her, die an einen Stromgenerator angeschlossen sind und die weit verbreitete Foltermethode der Elektroschocks andeuten.
